Diesen Donnerstag werden die Söhne Mannheims und mit ihnen Xavier Naidoo auf dem Rosenheimer Sommerfestival auftreten. Doch nicht erst seit dem kürzlich veröffentlichten Album „MannHeim“ ist vor allem Naidoo aufgrund seiner Aussagen und Nähe zur Reichsbürgerbewegung äußerst umstritten. Bereits 2015 zog der NDR die Nominierung Naidoos für den Eurovision Song Contest zurück und auch verschiedene (private) Sponsoren distanzierten sich von ihm. All dies ließ die Stadt Rosenheim unbeeindruckt. Nicht nur nannte ein Sprecher der Stadt Kritiker*innen in einem Atemzug mit Nazis und bezichtigte sie der „Gesinnungsschnüffelei“, auch ging die Stadt in keinem Wort auf die zahlreichen und teilweise schwerwiegenden Vorwürfe gegen Naidoo und die Söhne Mannheims ein. Aus diesem Grund wird am Donnerstag – politisch legitimiert durch die Stadt Rosenheim – einem Sänger die Bühne geboten, der Verschwörungstheorien anhängt und verbreitet, die Demokratie in Frage stellt und deren Vertreter*innen mit der „Forke“ vertreiben möchte, sowie Reichsbürger*innen in Ideologie und Tat nahe steht. Das „Bündnis – Kein Hass auf Rosenheims Bühnen“ hat erfolglos seit Ende letzten Jahres versucht, darauf aufmerksam zu machen. Erst kürzlich wurde von der Grünen Jugend, der Partei Die Partei und der Partei Die.Linke eine Kundgebung am Eingang des Sommerfestivals angemeldet, auf der unter anderem auf satirische Weise mit den Verschwörungstheorien Naidoos umgegangen werden soll. Dieser vielversprechenden Veranstaltung möchten wir keine Konkurrenz machen. Deswegen wurde die Anmeldung der für Donnerstag ebenfalls geplanten Demonstration gestern beim Ordnungsamt der Stadt Rosenheim zurückgezogen. Statt zur Demonstration ruft das „Bündnis – Kein Hass auf Rosenheims Bühnen“ zur Teilnahme an genannter Kundgebung auf. Diese beginnt um 18 Uhr. Im Anschluss daran lädt die Asta Kneipe zum Bullshit-Bingo mit den Best Offs der Söhne Mannheim. Weitere Infos unter keinhass.rosenheim.tk und facebook.com/events/1941346796137789.
